Verankerung am Umkehrpunkt – Die flexibilisierende Wirkung der Schwingenden Bewegung nach Schlaffhorst-Andersen auf Verankerungsmethoden in der Gesangspädagogik

Die Stütze, saugende Funktion, Verankerung – Begriffe aus verschiedenen Gesangsschulen und Techniken, die allesamt einen Aspekt fokussieren, welcher die Basis für die geführte und (künstlerisch) gestaltete Phonation bildet:

Die Atemdosierung bestimmt darüber, wie wir einen Ton erzeugen und ausgestalten, ob der Luftdruck konsequent adäquat zur Einstellung des Vokaltraktes gewählt ist. Dabei beginnt dieser Prozess bereits VOR dem eigentlichen Stimmeinsatz mit der optimalen muskulären Einstellung der an der Phonation beteiligten Strukturen.

Sowohl in der Stimmtherapie als auch im Unterricht stoßen wir und unsere Schüler*innen/ Klient*innen immer wieder auf Probleme in der Erarbeitung der optimalen Spannungsgefüge in der Atem(hilfs-)muskulatur, dem Stimmapparat, dem Vokaltrakt etc. Oftmals werden die entsprechenden Strukturen schnell fest, die Balance stimmt nicht mehr oder es fehlen die richtigen Bilder und leicht umsetzbare Tools, um die Stimme zu verankern und den Ton mühelos laut(-kräftig) werden zu lassen.

Die schwingende Bewegung nach Schlaffhorst-Andersen ist seit jeher für ihre flexibilisierende und muskulär spannungsausgleichende Wirkungsweise bekannt. Im Workshop „Verankerung am Umkehrpunkt“ wollen wir die altbewährte Hand- und Schulterfassung verlassen und stattdessen direkt an den Strukturen ansetzen, die eine mühelos kräftige Tongebung in der Sing- und Sprechstimme begünstigen, ohne dabei den Luftfluss aus dem Fokus zu verlieren.