In den vergangenen 50 Jahren hat sich die Sprechstimmlage von Frauen signifikant gesenkt. Da es keine biologische Erklärung dafür gibt, geht die Wissenschaft davon aus, dass ein verändertes Rollenbild dahintersteckt. In der Wirtschaft wird die Frauenstimme tiefer, während die mädchenhafte Supermarktstimme in höchsten Tönen das Putzmittel und im sonoren männlichen Bass den neuen Bohrer feiert. Wir dürfen uns also aussuchen, wie wir klingen – und somit wirken – wollen.
Aber wie sehr sind wir gefangen in unseren eigenen Rollenbildern, Klischees und Glaubenssätzen? Was ist eigentlich „männlich“, was ist „weiblich“, mal abgesehen von biologischen Fakten? Wie gehen Transfrauen, wie Businessfrauen mit diesem Thema um? Das innere Bild wird dann besonders interessant, wenn ein Therapieprozess stockt, weil Fremd- und Eigenwahrnehmung deutlich auseinanderklaffen. Auch wenn die Umwelt oder sogar Messungen das Gegenteil nahelegen: Für Patientinnen klingt ihre Stimme noch immer zu hoch, zu heiser, zu schwach
… – es ist nie gut genug.
Der Frage nach dem Warum gehen Christine Steffen und Birte Heckmann in diesem interaktiven Vortrag nach.