Tagungsrückblick
27. Bad Nenndorfer Therapietage 10./11.11.2023
Reflexionen der Schlucktherapie und Behandlung schwerer Erkrankungen

Mit drei Vorträgen, einer Podiumsdiskussion und zwölf vertiefenden Workshops. 

Wie seit einigen Jahren üblich, traf sich ein kleinerer Kreis von Teilnehmenden bereits am Vorabend, Freitag, dem 10.11.23, in der Aula der Schule Schlafhorst-Andersen zum Come-Together, diesmal „mit Süppchen und Musik“. Nick Richter schaffte am Flügel eine entspannte Lounge-Atmosphäre und alte und neue Bekanntschaften wurden plaudernd gepflegt.  

Am Kongresstag, Samstag, dem 11.11., ging es dann wieder fachlich in die Tiefe: Die Tagungsleitung, Michael Helbing und Sibylle Tormin, hatte sich für 2023 thematisch der Therapie von Schluckstörungen und der Behandlung bettlägeriger Patient*innen angenommen. 

Nach der Begrüßung durch die Tagungsleitung sowie einem Grußwort des Schulleiters Michael Pannes stimmten Florian Conze-Zaher (Gesang) und Mita Patani (Gitarre) die Anwesenden mit dem Lied „Come again“ von John Dowland ein. Dies durfte – augenzwinkernd – gerne schon als Aufforderung im Hinblick auf die diesjährigen BNTT (15./16.11.2024) verstanden werden. 

Als fachlicher Auftakt regten die beiden Expertinnen Prof. Dr. Stefanie Duchac und Ricki Nusser-Müller-Busch in ihren Vorträgen die Tagungsgäste mit Ihren teils kontroversen Thesen und der Frage „Vom normalen Schluck zur Dysphagietherapie – Wie viel EBP braucht der klinische Alltag?“ (Duchac) in Bezug auf das „Stiefkind Dysphagie-Therapie – über Sackgassen, Grenzen und wie es gehen kann“ (Nusser-Müller-Busch) zu Diskussionen und zu Perspektivwechseln an. Veraltete Therapieparadigmen wurden entlarvt, praktische Tipps für den klinischen Alltag und Beispiele zu Hands-on-Skills wurden gegeben. 

Es folgten rund um die Mittagspause zwei Blöcke mit insgesamt zwölf 1- bis 2-stündigen Workshops, in denen die Besucherinnen und Besucher ihre Kenntnisse zu folgenden Bereichen vertiefen konnten: 

Kindliche Fütterstörungen (Stavi Sielermann) und Untersuchung der Kau- und Schluckfunktion mit den Testverfahren ToMaSS und TWiST (Ulrike Frank): 

Ausatemtrainer in der Dysphagietherapie (Yasemin Milutinovic) und, im Co-Teaching, Aspirationspneumonie-Prophylaxe bei PatientInnen mit Dysphagie (Sielermann, Milutinovic): 

Logopädie meets Atmungstherapie im Weaning (Christina Rohlfes), Das kurze Zungenband und seine Auswirkungen auf die orofazialen Funktionen (Steffi Kuhrt) sowie Manuelle Behandlung des Globussyndroms (K. Gutowski): 

Sehr praktisch orientiert und auf die Begleitung bettlägeriger Patientinnen und Patienten ausgerichtet, waren die Workshops Atemmassage nach Schlaffhorst-Andersen (Eva Schwarz), Die begleitende Stimme (Michael Helbing) …: 

sowie Ganzheitliche Behandlung bei schweren neurologischen Erkrankungen (Birgit Disenko): 

Der Beitrag zum Novafon-Schallwellengerät in der Logopädie (M. Göllner) musste krankheitsbedingt leider entfallen, doch wurde der frei gewordene Zeitslot spontan von R. Nusser-Müller-Busch mit einer Vertiefung ihrer Themen gefüllt. Sehr kurzfristig musste leider, ebenso krankheitsbedingt, die Teilnahme von Cordula Winterholler entfallen. Zur Palliativen Logopädie referierte statt ihrer spontan Michael Helbing: 

Mit einer Podiumsdiskussion Dysphagietherapie auf dem Prüfstand (Moderation: M. Helbing) wurde der zweite Plenumsteil eingeleitet. Fünf der Fachfrauen (v.l.n.r. Frank, Duchac, Milutinovic, Rohlfes und Nusser-Müller-Busch) verdeutlichten nochmals ihr persönliches „Puzzleteil“ des Tagungsthemas und rundeten die Veranstaltung damit ab:  

Abschließend referierte Matthias Kück anschaulich zu Innovationen im Bereich des Ernährungsmanagements, die helfen können, die Bedürfnisse von Menschen mit Kau- und Schluckbeschwerden besser zu erfüllen. Ein weiterer musikalischer Beitrag, vorgetragen von Lauren Humble (Gesang), Patricia Kolb (Klavier) und Filine Ulrich (Geige) sowie die Verabschiedung durch die Tagungsleitung rundeten die informative und vielseitige Tagung ab: 

Als Aussteller waren dieses Mal der Freundeskreis der Schule Schlaffhorst-Andersen, der dbl, die HAWK und die Firmen Biozoon und ProLog anwesend 

Das Tagungsbüro, besetzt in bewährter Weise durch Dorle Meyer und unsere diesjährige FSJlerin Mareike Buchartz, stand ganztägig für Fragen zur Verfügung; das leckere Catering kam wie in den letzten Jahren von der Fa. Hardekopf: 

Das fleißige Assistentinnenteam war wie immer zur Stelle, wenn etwas fehlte und sorgte – fast unsichtbar – für einen reibungslosen Ablauf.  

Vielen Dank allen Beteiligten für diesen gelungenen Fortbildungstag! 

 

Sibylle Tormin - Institutsleitung