Tagungsrückblick
26. Bad Nenndorfer Therapietage 18./19.11.2022
Konzept Schlaffhorst-Andersen – bewährt und aktuell!

Vier Vorträge und zehn Workshops zur Anwendungspraxis des Konzepts Schlaffhorst-Andersen

Nach dem Schwerpunkt Facetten der Stimme, unter dem die 25. Bad Nenndorfer Therapietage 2021 stattfanden (und einem coronabedingten Ausfall im Jahr 2020) hat sich die Tagungsleitung, bestehend aus Michael Helbing und Sibylle Tormin, für 2022 ganz auf die Wurzeln des Konzepts und seine zeitgemäßen Anwendungsmöglichkeiten besonnen.

Die Begrüßung erfolgte wie üblich durch die Tagungsleitung sowie den Schulleiter Michael Pannes, gefolgt von mehrstimmigem und wunderbar einstimmendem Gesang durch die Schülerinnen Filine Ulrich, Miriam Leuther, Hannah Schröder und Maria Schmid.

Schon der Eröffnungsvortrag von Michael Helbing zeigte mit dem Thema „Wenn der Atem stockt und die Stimme versagt – Atem- und Stimmtherapie bei Long-/Postcovid“ auf, wie hochaktuell einsetzbar die „schlaffhorstischen“ Kernthemen Atmung, Körper und Stimme sind.

Christin Müller und Svenja Gasde, zwei Atem-, Sprech- und Stimmlehrerinnen der jungen Generation, haben sich in ihrer Master- bzw. Bachelorarbeit mit dem ebenso zur Tradition des Konzepts Schlaffhorst-Andersen zählenden Begriff der Atempause sowie der regenerierenden und eutonisierenden Bewegungsform des „Schwingens“ beschäftigt. In ihren beiden Vorträgen „Physiologie der Atempause beim Sprechen – Querschnittsstudie bei Stimmgesunden“ (Müller) und „Das Schwingen in der Stimmtherapie – eine Einzelfallstudie“ (Gasde) machten sie deutlich, dass beide Elemente nachweisbar bzw. auch nachweislich wirkungsvoll sind. Dietlind Jacobi schließlich zeigte mit „Regeneration braucht Rhythmus“ einmal mehr den Zusammenhang dieser beiden Begriffe auf.

Von den vier Vorträgen gerahmt wurden zwei Workshop-Blocks mit insgesamt 10 Veranstaltungen, in denen Praktikerinnen und Praktiker sich mit den folgenden Themen beschäftigten und den Besucherinnen und Besuchern deren heutige Bedeutung nahebrachten.

Als Schlaffhorst-Andersen-Kernelemente wurden der Leibanschluss (K. Höhn), die Atemschriftzeichen (M. Waubert de Puiseau) und die Rhythmische Stunde (E. Schwarz & C. Worthmann) praktisch erarbeitet. Hierbei kamen die Teilnehmenden kräftig in Bewegung.

Die Anwendung „schlaffhorstischer“ Grundsätze für heutige Bedarfe in therapeutischer Hinsicht thematisierten „Der Einsatz der kreisenden und schwingenden Bewegung bei schweren Atem-, Stimm- und Schluckstörungen“ (M. Helbing), „Stimme und Beckenboden“ (B. Schulten) und „Das Schwingen in der kieferorthopädischen Behandlung“ (S. Umlauff).

Künstlerisch-pädagogische Anwendungsmöglichkeiten zeigten sich in den Workshops zu „Atmen – Klingen – Singen“ (S. Wolfram), dem Konzept Schlaffhorst-Andersen im Präsentationstraining (B. Josten), der flexibilisierenden Wirkung der Schwingenden Bewegung in der Gesangspädagogik (D. Richter) sowie zur „Kraftstimme auf der Bühne“ (S. Bargheer).

Als Aussteller waren dieses Mal der dbl, die Firma ProLog und der Freundeskreis der Schule Schlaffhorst-Andersen anwesend.

Das Catering kam wie in den letzten Jahren von der Fa. Hardekopf.

Beendet wurde der Tag mit Musik, dargeboten von Maria Schild, Marija Dokuzova und Heike Lindemann. Viel Lob und strahlende Gesichter am Nachmittag machten der Tagungsleitung deutlich, dass die Themenwahl sowohl für Insider als auch für Angehörige verwandter Berufsgruppen interessant und aufbauend war.

Das Tagungsbüro mit Dorle Meyer und Sofia Maier sowie das gesamte Team konnten sich am Abend erschöpft, aber glücklich an den Abbau machen.

Sibylle Tormin
Institutsleitung