Tagungsrückblick
25. Bad Nenndorfer Therapietage
Facetten der Stimme – 19./20. November 2021

Eine Tagung mit rund 120 Anwesenden, in Zeiten von „Corona“? Was im Sommer 2021 geplant war und gut möglich schien, wurde zu Beginn des Herbstes mit steigenden Inzidenzen zunehmend ungewiss. Um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten, schalteten wir noch im November bei den Pandemiemaßnahmen „einen Gang hoch“. Und dann hat es geklappt:

Dank des Verständnisses, der Disziplin und des Verantwortungsbewusstseins aller Besucherinnen und Besucher, aller Referentinnen und Referenten, der Assistentinnen, Ausstellerinnen und Aussteller und aller sonstigen Helferinnen und Helfer (hier stellvertretend Dorle Meyer und Noah Galasi vom „Tagungsbüro“), haben die 25. Bad Nenndorfer Therapietage störungsfrei stattgefunden und fanden großen Anklang.

 

Zum Auftakt gab es dieses Mal am Vorabend des Kongresstages ein Come-Together in der Aula der Schule Schlaffhorst-Andersen, wo bei leckeren Schnittchen und Musik (Dominic Richter) erste Kontakte zu Referierenden und zu anderen Tagungsbesucherinnen und -besuchern geknüpft wurden – und natürlich auch das Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern gefeiert werden konnte.

 

 

Am Samstagmorgen dann wurde der Kongresstag durch das Tagungsleiter-Duo Michael Helbing und Sibylle Tormin eröffnet. Ein Grußwort des Schulleiters Michael Pannes und Musik, dargeboten von Maleen Bunde (Gesang) und Viktoria Damke (Gitarre & Gesang), schlossen sich an …

 

… bevor schließlich, mit den ersten beiden Vorträgen zu Facetten der (Bühnen-) Stimme, der fachliche Input begann: Jale Papila, Hamburg, gab unter dem Titel „Ich bin wieder da – besser als je zuvor!“ einen Einblick in die rehabilitative Stimmarbeit mit Sänger:innen. Und Birte Heckmann, ebenfalls Hamburg, referierte zu Hier bin ich! Von der Sprechangst zur Auftrittslust und brachte ihr Publikum dabei in Bewegung.

 

Nach einer Kaffeepause begann der erste der beiden intensiven Themenblöcke. Erstmals hatten die Teilnehmenden dabei die Möglichkeit, die sprecherische und/oder sängerische Arbeit nach dem Konzept Schlaffhorst-Andersen im Rahmen eines Meisterkurses selbst zu erproben. Dietlind Jacobi, Berlin, und Marie-Luise Waubert de Puiseau, Wennigsen, arbeiteten im Meisterkurs Schlaffhorst-Andersen in Sprechkunst mit den Aktiven auf und vor der Bühne.

 

Im ersten Workshop sensibilisierte Tobias Schlosser, Wunstorf, die Teilnehmenden mittels Übungen aus dem Konzept Schlaffhorst-Andersen für die präventive Stimmarbeit mit Chören, sodass es auch nach langen Probetagen heißt: 7 Stunden Probe und kein bisschen heiser.

 

Der kurzfristige Ausfall einer Referentin wurde durch Tagungsleiter Michael Helbing, Hannover, kompensiert, der zum Glück ebenso kompetent ist in der Thematik Lax Vox® für Alle? Die Teilnehmenden probierten eifrig aus.

 

Im dritten Workshop wurde mit der StimmMaske ein weiteres Hilfsmittel für die Arbeit an der Stimme vorgestellt. Barbara Böhi, Zürich, demonstrierte dieses Neue Tool für Gesang und Stimmtherapie und bot es in den Pausen auch zum Verkauf an.

Im vierten Workshop Stimme und Transidentität schließlich, informierte Maria Wilde, Hamburg, Über die stimmtherapeutischen Möglichkeiten für trans* Menschen in der logopädischen Arbeit.

Die anschließende Pause bot wie immer die Möglichkeit zu Stärkung, Austausch, Information und Erwerb von Therapiematerial. Das leckere Mittagessen wurde wie die gesamte Pausenverpflegung in gewohnter Qualität und Freundlichkeit von der Fa. Hardekopf bereitgestellt.

Unsere AusstellerInnen mit ihrem umfangreichen Angebot waren Astrid Kudraß von der Fa. Prolog, Sven Hemprich mit seiner Software Terminfox, Barbara Böhi mit ihrem StimmTool, Musik für Kinder vom Stimmkontor Hannover sowie der Freundeskreis der Schule Schlaffhorst-Andersen, vertreten durch Vorstandsmitglied Dietlind Jacobi.

Am Nachmittag konnten die Besucherinnen und Besucher wieder die künstlerische Schlaffhorst-Andersen-Arbeit erleben. So arbeiteten Beate Josten und Christina Worthmann im Meisterkurs Gesang unter dem Motto Eine Stimme – viele Facetten mit Einzelpersonen und mit der gesamten Gruppe – und mit viel Bewegung!

In ersten der nachmittäglichen Workshops forderten Christine Steffen und Birte Heckmann aus Hamburg auf: Kling‘ doch, wie du willst! … von Frauen, (-)Stimmen und Selbstwert und warfen dabei u.a. einen verblüffenden Blick auf den Zusammenhang zwischen Influencerinnen und Poesiealbum-Sprüchen. Zeitgleich führte Eleanor Forbes, Berlin, ihre Teilnehmenden mit ‘Tools for my toolbox’ und ihrem Einblick in das Estill Voice Training auf eine lebendige Entdeckungsreise.

Die acht Workshops wurden abgerundet durch Lisa Holtmeiers (Hannover) Gesunde innere und äußere Dialoge, bei dem die Teilnehmenden u.a. der Frage nachgingen, wie die eigene Kommunikation unser Denken und Handeln beeinflussen. Und schließlich durch Nicole Exners (Bielefeld) Von Kopf bis Fuß: Die Verbindung von Atmung, Stimme, Sprache und Bewegung in der Kinderstimmtherapie. Auch hier kamen (auf Grundlage des an das Konzept Schlaffhorst-Andersen angelehnten „KucKuck“) die Besucherinnen und Besucher noch einmal richtig in Schwung.

Mit Bewegung konnte es wahlweise auch in der Kaffeepause weitergehen, da unsere Assistentinnen draußen als Alternative (oder Ergänzung) zum leckeren Kuchen ein Schwingen anleiteten. Danach fanden sich alle wieder im großen Saal ein, wo der Vortrag Belting Perspektiven – Wie kann man laut und gesund singen oder sprechen? von Stefanie Rummel, Frankfurt/M, die letzte Phase der Tagung einläutete. Auch hier wurde noch einmal im ganzen Saal deutlich, dass Bewegung und Lachen viel mit diesen Themen zu tun haben.

Den Abschluss machte mit der Aussage Vorbeugen können ist besser als heilen müssen Bernward Bock, Stadthagen, der mit seinen Erkenntnissen aus der täglichen ärztlichen Praxis zur Thematik Stimmprävention und Stimmhygiene nochmals die Zuschauerinnen und Zuschauer in seinen Bann zog. Mit einem Lied, dargeboten von Florian Conze und Christina Worthmann, und mit einer Verabschiedung durch die Tagungsleitung gingen die 25. BNTT 2021: Facetten der Stimme zu Ende.

 

Das Aufräumen mit unserem motivierten Assistentinnen-Team aus der Schülerschaft, plus D. Meyer vom Institutsbüro und unserem FSJler, ging mal wieder reibungslos und schnell und am Abend sanken sicherlich alle erschöpft, aber zufrieden in die Kissen (hinten, v.l.n.r.: Nathalie Mulch, Klara Josten, Dorle Meyer, Luisa Schillig, Mattea Grüne, Meike Weber, Hannah Prilop, vorne: S. Tormin, Franziska Schmidt, Noah Galasi). Die Fotos während der BNTT schoss Isabell Maas. Vielen Dank Allen!

Sibylle Tormin
Institutsleitung